Von weinenden Talenten und der Forderung nach einer Sperrzeit für jugendliche Spieler
Eigentlich könnte man viel zum Spielgeschehen schreiben – sei es, dass mit Benni, Lennart und Jan-Philipp drei Spieler in diesem Top-Spiel gegen den Aufstiegsfavoriten eine 2:0 Bilanz spielten. Oder aber, dass man allmählich den Doppelfluch besiegt und auch in diesem Spiel mit 2:1 aus den Doppeln ging. was allerdings von diesem Spiel hängen blieb, ist die Tatsache, dass Borussia über eine ganze Menge toller Talente verfügt, diese aber auch betreuen und auffangen muss. Egal, ob es die nächsten Timo Bolls, Dima Ovtcharovs, oder aber auch nur ganz normale Hobbyspieler werden, die es nie höher als bis zur Landesliga schaffen werden.
So verwundert es auch nicht, dass sich 12-Jährige Spieler in der 1. Kreisklasse dermaßen unter Druck setzen (lassen), dass sie nach ihrer ersten Saisonniederlage weinend die Halle verlassen und nur widerwillig das zweite Einzel bestreiten. Die Kritik geht keinesfalls an diese jungen Spieler. Sie richtet sich an das Gebahren von Borussia Düsseldorf, die schon mit der Einteilung der Jugendlichen in verschiedene Klassen beginnt, und bei der Spitzenförderung endet. Apropos Spitzenförderung: Wie soll es ein junges, aufstrebendes Talent eigentlich jemals in die Bundesliga schaffen, wenn der Rekordmeister Jahr für Jahr ausländische Top-Spieler verpflichtet?
Was passiert nun mit einem jungen Spieler, dem gesagt wird, er müsse sich anstrengen, damit er auch bald in höheren Mannschaften eingesetzt wird? Er guckt ausschließlich auf seine Erfolge, spielt möglicherweise Turnier um Turnier und muss dennoch mit ansehen, dass gleichaltrige Jugendliche in höheren Ligen einfach mehr dieser unsäglichen TTR-Punkte sammeln. Es entsteht tiefer Frust, der Druck, jedes Spiel gewinnen zu müssen, steigt mit jedem Einsatz. Der Team-Spirit bleibt natürlich auch auf der Strecke, da nicht das Gesamtergebnis entscheidend ist, sondern nur das eigene Einzel.
Ein weiterer Grund zur Kritik ist die Möglichkeit, Jugendliche unbegrenzt in Herrenmannschaften einzusetzen. Früher war es auch für mich eine tolle Sache, bei unserer Herrenmannschaft auszuhelfen – an einem Freitag, um 19.15 Uhr. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt jedoch, dass Spieltage, gerade wenn sie auswärts sind, für Jugendliche erst weit nach 23 Uhr zuende sind. Wenn MAL ein Jugendlicher mitwirkt, ist das sicher aufzufangen durch die Teamkollegen. Wenn jedoch eine Mannschaft fast ausschließlich aus Jugendlichen besteht, ist es für ein Team kaum zu stemmen, alle noch frühzeitig nach Hause zu bringen, zumal wenn die Eltern nicht immer dabei sind.
Am Ende des Abends durften wir uns über zwei weitere Punkte und einen geglückten saisonstart mit 5 Punkten aus 3 Spielen freuen.
Das Spiel im Überblick:
Doppel: 2:1
Oberes Paarkreuz: 2:2
Mittleres Paarkreuz: 2:2
Unteres Paakreuz: 3:1